MePrecise
Der Cluster für Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien
Viele Produkte enthalten Elemente, die nur mit Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien hergestellt werden können. Beispiele sind Mikrofluidiken für medizinische Diagnostik, spezielle Linsen in der Optik oder Sensoren für das autonome Fahren. MePrecise will internationale Strahlkraft im Feld dieser Hightech-Innovationen entwickeln.
Hintergrundinformationen zu MePrecise
Mit den folgenden Texten stellt sich der Zukunftscluster-Finalist persönlich vor.
MePrecise hat das übergeordnete Ziel, aufbauend auf neuen Ergebnissen der Grundlagenforschung und erfolgreichen bilateralen Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie, im Südwesten Deutschlands um den Wissenschaftsstandort Kaiserslautern einen Cluster zu etablieren, der die Wirtschafts- und Wissenschaftsstruktur der Region nachhaltig prägt und internationale Anziehungskraft entwickelt. Die kurz- und mittelfristigen Ziele bestehen darin, Potenziale für branchenübergreifende Prozess- und Produktinnovationen ultrapräziser und mikrostrukturierter Hightech-Produkte zu identifizieren und zu realisieren. Die Forschungsarbeiten, auf denen MePrecise aufbaut, wurden in inter- und transdisziplinären Verbünden erarbeitet, die an den Nahtstellen zwischen den Wissenschaftsdisziplinen forschen. Die langjährige, disziplinenübergreifende Kooperation zwischen Maschinenbau, Physik, Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften zeichnet die Akteure in MePrecise aus und ist eine wesentliche Voraussetzung, um das Disruptions- und Innovationspotenzial der Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien zu erschließen.
MePrecise baut auf wissenschaftlichen Erkenntnissen auf, die im Sonderforschungsbereich 926 (SFB926) „Bauteiloberflächen – Morphologie auf der Mikroskala“ und weiteren koordinierten Forschungsprogrammen an der TU Kaiserslautern, der Hochschule Kaiserslautern und dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik erarbeitet wurden. Der SFB 926 verfolgt seit Beginn der Forschungsarbeiten den Ansatz, die Eigenschaften und die Herstellung von Bauteiloberflächen auf der Mikroskala zu charakterisieren, zu verstehen und darauf aufbauend gezielt zu beeinflussen. Herausragende und weltweit beachtete Forschungsergebnisse beziehen sich auf die additive Mikro- und Nanofertigung metallischer Strukturen aus einer flüssigen Phase, die schnelle und flexible Mikrostrukturierung von Oberflächen mittels Mikrofräsen und die Etablierung virtueller Messverfahren zur Prognose von Messergebnissen. Der SFB 926 hat die Grundlagen dafür geschaffen, funktionalisierte mikrostrukturierte Oberflächen sowie Oberflächen mit optischer Qualität herzustellen, zu charakterisieren und in innovativen Produkten einzusetzen.
In der Konzeptionsphase von MePrecise wurden die Elemente für eine zukunftsweisende Clusterstrategie entwickelt. Darin involviert waren die geförderten Partner TU Kaiserslautern, Hochschule Kaiserslautern und Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik. Beratend zur Seite standen mehrere Unternehmen und Institute der Clusterregion. Zunächst wurden vorhandene Stärken und Vorarbeiten detailliert ausgearbeitet und weitere relevante wissenschaftliche sowie wirtschaftliche Akteure, vor allem KMU, identifiziert und zusammengeführt. Ziel war es, sowohl weitere Einzelunternehmen als auch miteinander verbundene Wertschöpfungsketten zu integrieren, bei denen Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien als Enabling Technology (innovationstreibende Schlüsseltechnologie)fungieren. Zudem wurde die Forschungs- und Innovationsstrategie entwickelt, durch die eine Kombination von strategischer Planung, Marktsensibilität mit Blick auf frühe Umweltänderungen und gleichzeitiger Förderung disruptiver Technologiepotenziale ermöglicht wurde.
Auf einen Blick
- Projektlaufzeit: 01.10.2021 bis 31.03.2022
- Zuwendung: 193.597,40 €
- Zuwendungsempfänger: Technische Universität Kaiserslautern, Hochschule Kaiserslautern, Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik
- Weitere Partner, welche die Arbeiten der Konzeptionsphase unterstützen:
o Schott AG
o Merck KGaA
o Empolis Information Management GmbH
o Nanoscribe GmbH
o ITK Dr. Kassen GmbH
Der thematische Schwerpunkt des Zukunftscluster-Finalisten liegt im Themenfeld „Wirtschaft und Arbeit 4.0“ der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung. Innovative Anwendungen werden aber auch in anderen Themenfeldern entstehen. So wirken die Fragestellungen im Bereich der Medizintechnik in das Themenfeld „Gesundheit und Pflege“; das Themenfeld „Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energie“ profitiert von energieeffizienten Bauteilen mit mikrostrukturierten, reibungsarmen Oberflächen. MePrecise wird die mit dem Bereich „Informatik und Digitalisierung“ bereits eingeleitete Transformation der Region von einem klassischen Standort des Maschinenbaus und der Automobilzulieferindustrie zu einer Hochtechnologieregion durch den Bereich Ultrapräzisions- und Mikrotechnologien nachhaltig erweitern und auf eine breite Basis stellen.