Die Rolle der Jury im Auswahlprozess

Die Jury spielt bereits zu Beginn der Initiative eine wichtige Rolle, indem sie Empfehlungen für das BMBF ausspricht, welche Wettbewerbsskizzen aussagekräftig genug für ein Weiterkommen in die Konzeptionsphase sind. Darüber hinaus beginnt nach der Konzeptionsphase für die ausgewählten Finalisten der Auswahlprozess, in welcher am Ende die finalen Zukunftscluster ausgewählt werden. Auch hier spielt die Jury eine entscheidende Rolle.

Die Jury 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine unabhängige Jury mit namhaften Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft berufen, um den Auswahlprozess im Rahmen der Zukunftscluster-Initiative über das gesamte wettbewerbliche Verfahren zu begleiten. Die 14-köpfige Jury soll solche Kandidaten identifizieren, die mit Blick auf die in der zugrundeliegenden Förderrichtlinie beschriebenen Kriterien die überzeugendsten Ideen, Konzepte und Strategien für ein Zukunftscluster vorlegen. Für die vielversprechendsten Beiträge spricht die Jury eine Förderempfehlung aus.

Mehrköpfige Gruppe sitzt im Sonnenuntergang in einem gläsernen Besprechungsraum
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Der Wettbewerb ist themenoffen gestaltet und adressiert insbesondere die in der Hightech-Strategie 2025 formulierten Handlungsfelder. Die Jury-Mitglieder decken daher eine große Bandbreite von Themen ab: Wirtschaft, Naturwissenschaften, Informatik, Ingenieurswissenschaften, Umweltwissenschaften und Soziologie. Den Vorsitz der Jury teilen sich Frau Prof. Dr. Birgitta Wolff, ehemalige Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, und Herr Prof. Dr. Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Auch für die Jury ist der Auswahlprozess eine besondere Aufgabe. Gemeinsam mit den Zukunftsclustern wollen sie wichtige Impulse für Deutschland setzen.

„Innovationen müssen schnell im Alltag der Menschen ankommen. Dafür muss Deutschland exzellente Ideen aus der Forschung konsequenter in erfolgreiche Geschäftsmodelle überführen. Die Zukunftscluster sind regionale Innovationsnetzwerke, die zeigen, wie das gelingen kann: Sie bringen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um neue Wertschöpfungsketten zu entwickeln. Wenn es gelingt, das Potenzial der regionalen Innovationskraft zu heben, können wir trotz der großen gesellschaftlichen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb bestehen und unseren Wohlstand sichern.“

Prof. Dr. Michael Kaschke, Juryvorsitzender

Bis zu sieben Wettbewerbsbeiträge werden als Zukunftscluster gefördert

In jeder Wettbewerbsrunde empfiehlt die Jury dem BMBF aus allen Einreichungen zunächst etwa 15 herausragende Beiträge zur Förderung im Rahmen einer sechsmonatigen initialen Konzeptionsphase. Diese bietet den Zukunftscluster-Anwärtern die Gelegenheit, ihre Strategie und ihr Zukunftsbild sowie ihre zugehörigen Projektbeschreibungen für eine erste Umsetzungsphase konkret auszuarbeiten und zu vertiefen. Am Ende der Konzeptionsphase präsentieren sie sich damit der Jury. Basierend auf den eingereichten Strategien und Projektvorschlägen, den bei Bedarf einbezogenen Fachgutachten und der finalen Präsentation trifft die Zukunftscluster-Jury eine Entscheidung und spricht eine Förderempfehlung für bis zu sieben Zukunftscluster aus, die dann in die erste geförderte Umsetzungsphase starten können.

Kontinuierliche Begleitung durch Jury

Als unabhängiges Gremium ist die Jury aber nicht nur mit ihren Auswahlempfehlungen vor Beginn der ersten Umsetzungsphase an den Entscheidungsprozessen in allen Wettbewerbsrunden beteiligt. Die Jury begleitet auch die Entwicklung der Zukunftscluster in den einzelnen Umsetzungshasen kontinuierlich über den gesamten Förderzeitraum von bis zu neun Jahren. Vor Beginn jeder neuen Umsetzungsphase gilt es, die Jury erneut mit den erzielten Arbeitsfortschritten vom Potential und Erfolg der Zukunftscluster zu überzeugen und so eine Empfehlung für eine weitere Förderung zu erhalten.

Eine vollständige Liste der Jurymitglieder finden Sie unter diesem Link zum Download.

„Die zunehmende Dynamik in Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationaktivitäten stellt auch Deutschland vor die Herausforderung, schneller als bisher Innovationszyklen zu durchlaufen und auf zukunftsweisende Themenfelder zu setzen. Schaut man auf die bisherige Resonanz und die beindruckende Anzahl von 137 zukunftsträchtigen Beiträgen der ersten Wettbewerbsrunde, so scheint die Zukunftscluster-Initiative bereits jetzt einen ersten positiven Impuls für das deutsche Innovationssystem ausgelöst zu haben. Vor diesem Hintergrund bereitet es große Freude, die vielseitigen Wettbewerbseinreichungen der Zukunftscluster-Initiative zu begutachten und durch die Diskussion im Gremium gemeinsam herausragende Beiträge zu identifizieren. Die in der ersten Wettbewerbsrunde ausgewählten 16 Zukunftscluster-Anwärter basieren auf exzellenter Forschung und setzen wichtige Impulse für das Deutschland der Zukunft.“

Prof. Dr. Birgitta Wolff, Juryvorsitzende

Aktueller Stand

Für die erste Wettbewerbsrunde hat die Jury aus 137 eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen 16 Beiträge ausgewählt und dem BMBF für eine Förderung als Zukunftscluster-Anwärter empfohlen. Diese konnten im Mai 2020 mit der vom BMBF geförderten Konzeptionsphase starten. Sie hatten bis zum 2. November 2020 die Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Partnern ein tragfähiges, strategiegeleitetes Konzept und darin eingebettete Projektideen zu entwickeln. Anschließend begann die Auswahlphase, welche Ende Januar in einer Jury-Sitzung gipfelte. Basierend auf der Jury-Empfehlung, verkündete das BMBF am 03. Februar 2021 die Gewinner bzw. sieben Zukunftscluster der ersten Wettbewerbsrunde.

Parallel begann am 16. November 2020 die zweite Wettbewerbsrunde. Neue Wettbewerbsskizzen konnten bis zum 16. Februar 2021 eingereicht werden. Anschließend empfahl die Jury am 06. Mai 2021 aus 117 eingereichten Skizzen die besten 15 Beiträge zu einer Förderung in der Konzeptionsphase. Darauf folgte am 11. und 12. Juli 2022 die finale Jury-Sitzung zur Auswahl der Zukunftscluster der zweiten Wettbewerbsrunde. Am 14. Juli 2022 verkündete das BMBF die sieben Gewinner, die neue Generation der Zukunftscluster.