OTC Rostock

OTC Rostock – Ocean Technology Campus Rostock

Die enge Verzahnung von Wissenschaft und unternehmerischer Innovation ermöglicht dem Zukunftscluster OTC Rostock den Brückenschlag zwischen zwei bedeutenden Zukunftsaufgaben: Der Entwicklung technologischer Lösungen für die maritime Wirtschaft von morgen und der nachhaltigen Nutzung mariner Ressourcen.

Eine künstlerische Darstellung, wie der OTC Rostock zukünftig aussehen könnte. Quelle: © Universität Rostock
Konzeptionszeichnung des OTC Rostock. Quelle: © Universität Rostock, Department Maritime Systeme

Was macht den Zukunftscluster aus?

Die nachhaltige, wirtschaftliche und ökologische Nutzung der Meere steht im Fokus des mecklenburg-vorpommerischen Zukunftsclusters OTC Rostock. Bestehende Forschungsinfrastruktur und erste etablierte Wertschöpfungsketten versetzen die Region in die Lage, neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zu nutzen und im Zukunftsmarkt der nachhaltigen Nutzung der Meere führend zu sein. Für diese Entwicklungen sollen u. a. die Kompetenzen von sechs zentralen Forschungsgebieten der Unterwassertechnologie, insbesondere für nachhaltige Aquakultur, Energieversorgung, Tiefseeaktivitäten, Umweltlasten, Maritime Sicherheit sowie Ökosystembewertung über innovative Geschäftsmodelle und Umweltbewertungsstrategien miteinander vernetzt werden. OTC Rostock versteht die Stärkung der Küsten-, Polar- und Meeresforschung als eine Zukunftsaufgabe, um eine ausgewogene Nutzung der Meeresressourcen zu gewährleisten.

Welche Vorteile bringt der Ansatz für den Innovationsstandort Deutschland?

Die Nutzung der Meere wird zukünftig weltweit in einem stärkeren und intensiveren Ausmaß erfolgen. Um das fragile Gleichgewicht mariner Ökosysteme nicht zu gefährden, sind gleichzeitig innovative und nachhaltige Lösungen unabdingbar. Die in der Meeresforschung und -technologie traditionell starken Forschungseinrichtungen im Nordosten Deutschlands bilden ideale Voraussetzungen für einen Cluster mit internationaler Anziehungskraft für Wissenschaft und Wirtschaft. Hier kann man am Beispiel der Ostsee verstehen lernen, wie Küsten- und Randmeere unter zunehmender Nutzung und im Zuge des Klimawandels besser geschützt werden können.

Weitere Hintergrundinformationen zum Zukunftscluster OTC Rostock

Mit den folgenden Texten stellt sich Ihnen der Zukunftscluster OTC Rostock vor.

Für die Akteure des Zukunftsclusters ist klar: die wirtschaftliche Nutzung der Weltmeere wird zukünftig in einem stärkeren und intensiveren Ausmaß erfolgen als heutzutage. In diesem Kontext leistet die maritime Wirtschaft erhebliche Beiträge zur Adressierung globaler Problemfelder wie Energie, Ernährung oder Rohstoffgewinnung. Um das fragile Gleichgewicht mariner Ökosysteme nicht zu gefährden, sind hierbei gleichzeitig innovative wie nachhaltige Lösungen unverzichtbar. Diese Vereinigung von wirtschaftlicher Nutzung und Nachhaltigkeit ist daher das erklärte Ziel des Zukunftsclusters Ocean Technology Campus Rostock (OTC).

Basierend auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Meeresforschung, Ingenieurwissenschaften und Informatik ist es das Ziel des Zukunftsclusters OTC Rostock universitäre und angewandte Wissenschaft sowie unternehmerische Innovation miteinander zu verzahnen. Die so geschaffenen Schnittstellen sollen Kompetenzen und Expertise aus dem Bereich der Meeresforschung und –technologie von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung und Anwendung fertiger Produkte bündeln.

Traditionell stark auf diesen Themengebieten vertreten, bieten die Forschungseinrichtungen im Nordosten Deutschlands für die Verantwortlichen ideale Bedingungen zur Schaffung eines solchen exzellenten Netzwerks. Die räumliche Konzentration wichtiger Partner hilft die Innovationskraft der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorte Rostock und Deutschland nachhaltig zu stärken und maßgebliche Impulse zur regionalen und überregionalen Entwicklung auszusenden. Als wichtige Aufgabe adressiert der Zukunftscluster dabei auch gezielt die Förderung von Spitzenkräften und wissenschaftlichem Nachwuchs im Bereich der maritimen Forschung und Technik. Dies stärkt nicht nur bestehende Forschungs-infrastrukturen, sondern hilft auch neue Wertschöpfungsketten zu etablieren. Ziel ist es, langfristig die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, um Rostock als national und international führendes Zentrum der Unterwassertechnik mit internationaler Anziehungskraft für Wissenschaft und Wirtschaft zu positionieren.

Das Department Maritime Systeme der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock bündelt seit über 10 Jahren die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der verschiedenen maritimen Forschungsrichtungen der Universität Rostock sowie der außeruniversitären Institute. Initiierte Projekte fokussieren beispielsweise die Ökologie und nachhaltige Veränderung der Küstengewässer der Ostsee sowie die Entwicklung innovativer Lösungsansätze für Offshore-Windkraft, automatisierte Unterwassertechnologien oder neuartige Konzepte der Aquakultur.

Darüber hinaus wurden seit 2010 in der Region verschiedene technologieorientierte Netzwerke zu Unterwasserthemen gegründet, an denen neben kleinen und mittelständischen Unternehmen auch Lehrstühle der Universität sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär zusammenarbeiten. Zu nennen sind hier das Netzwerk MUNITECT, welches eine effiziente Detektion von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee adressiert, oder der eingetragene Verein Subsea Monitoring Network, der die Bündelung von fachlichen Kompetenzen für eine Verbesserung der Forschungsbedingungen am Standort Rostock zum Ziel hat.

Um am Beispiel der Ostsee verstehen zu lernen, wie sich Küsten- und Randmeere unter zunehmender Nutzung und im Zuge des Klimawandels verändern, vereint das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) alle vier Grunddisziplinen der maritimen Forschung (Biologische und Physikalische Meereskunde, Meeres-chemie und Marine Geologie) in einer Einrichtung. Hervorzuheben ist eine eigene Fachabteilung, die in der Entwicklung und Anpassung hochspezialisierter mariner Messtechnik an die hochvariablen Bedingungen des Brackwassers der Ostsee und anderen Randmeeren führend ist.

Innerhalb des Wettbewerbs engagierten sich unter der Federführung des Departments Maritime Systeme (MTS) der Universität Rostock weiterhin das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) sowie der Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. (FMV) dafür, dass der Rostocker Ocean Technology Campus als Zukunftscluster eines der Innovationsnetzwerke der Zukunft wird.

Dafür wurden in der Konzeptionsphase Kompetenzen gebündelt und strategisch die Weichen für die weitere Zusammenarbeit gestellt. Das hauptsächliche Augenmerk lag dabei auf der Koordination gemeinsamer Aktivitäten und der Einbindung potenzieller Akteure des Zukunftsclusters in eine einheitliche Strategie für den Standort Rostock. Anhand von Workshops und unter Einbeziehung regionaler und überregionaler Partner wurde gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung einer Clusteridee gearbeitet und die Potenziale einer Vernetzung von Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt.

Auf einen Blick:
  • Projektlaufzeit der Konzeptionsphase: 01.05.2020 bis 31.10.2020
  • Zuwendung des Verbundes: 205.198,31 €
  • Zuwendungsempfänger: Universität Rostock; Leibniz-Institut für Ostseeforschung; Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung; Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V.
  • Weitere Partner: Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung mbH

Die Weltmeere und Ozeane bieten Potenziale zur Lösung globaler Problemfelder wie Ernährung, Energie oder Rohstoffgewinnung. Die Besonderheiten mariner Ökosysteme stellen den Menschen dabei aber auch vor bedeutende technische Herausforderungen, welche den Einsatz speziell für den Anwendungsfall angepasster Hightech-Lösungen unabdingbar machen. In diesem Kontext kann möchte OTC Rostock für Unterwassertechnologie wichtige Innovations-Impulse auch für andere Wirtschaftszweige ausstrahlen. Durch den Einsatz autonom agierender Unterwassersysteme oder die Entwicklung von Managementsystemen für große Datenmengen im Rahmen des Umweltmonitorings können so wichtige Aspekte für eine digitale, datenbasierte Wirtschaft 4.0 angestoßen und proaktiv mitgestaltet werden.

Die Bündelung von Expertise in der Meerestechnik wirkt zudem im Kontext der Energiewende als Innovations- und Investitionsmotor. So wird die Nutzung der Offshore-Windkraft zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der gesteckten Klimaschutzziele bis 2030 leisten. Aktuelle Forschungs- und Innovationsthemen, wie die Umwandlung erzeugten grünen Stromes in alternative Energieträger oder die Erprobung neuer Energiespeichersysteme, sollen langfristig helfen, die Dekarbonisierung wichtiger Wirtschaftssektoren erfolgreich umzusetzen. In Anbetracht der nationalen Wasserstoffstrategie des Bundes zielt der Zukunftscluster darauf ab, die Voraussetzungen für die Produktion von grünem Wasserstoff als flexiblen Energieträger auf dem Meer zu schaffen.

Letztlich erfordert eine derartige Nutzung der Meeresumwelt ein profundes Verständnis mariner ökologischer Zusammenhänge, um den Einfluss äußerer Eingriffe auf Systemprozesse und Artenvielfalt evaluieren zu können. Daher steht die Nachhaltigkeit von Nutzungskonzepten im Vordergrund der Idee des Zukunftscluster-Finalisten und wird helfen, die internationale Sichtbarkeit und Wirksamkeit der deutschen Meeres- und Küstenforschung weiter zu erhöhen.

Aktuell bewilligte Umsetzungsphasenprojekte und darin geförderte Partner (in alphabetischer Reihenfolge):