25.05.2025 Zukunftscluster-Initiative

Erfahrungsaustausch 2025

Unter dem Motto „Verstetigung von Innovationsökosystemen“ sind in Jülich Anfang Mai gut hundert Vertreterinnen und Vertreter von Forschungscampi, Zukunftscluster und Spitzencluster zusammengekommen. 

Gruppenbild der Teilnehmenden

Beim diesjährigen Erfahrungsaustausch vernetzten sich Zukunftscluster, Forschungscampi und Spitzencluster. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat am Forschungszentrum Jülich zum ersten Mal Raum für einen Initiativen-übergreifenden Austausch geboten. Raum, den alle Beteiligten gerne und intensiv genutzt haben. Netzwerken war eindeutig ein Schwerpunkt der beiden Tage.

Thematisch stand die strategische Entwicklung der geförderten Innovationsökosysteme im Vordergrund, insbesondere die Frage: Wie gelingt die nachhaltige Verstetigung? Die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Spitzencluster blicken hier auf langjährige Erfahrung zurück. Ihre Förderung durch das BMFTR ist abgeschlossen. Einige Spitzencluster konnten daher von ihren individuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen berichten. Die Forschungscampi beschäftigen sich aktuell intensiv mit dieser Fragestellung. Etwa die Hälfte der neun Forschungscampi hat bereits ihre dritte und letzte Förderphase begonnen, die übrigen befinden sich aktuell im Evaluationsprozess durch die Jury bzw. bereiten diesen vor. Die Zukunftscluster – gerade zu Beginn der zweiten oder am Ende der ersten Umsetzungsphase – haben noch etwas Zeit. Die Empfehlung an sie war allerdings eindeutig: Eine Verstetigung kann nur gelingen, wenn frühzeitig die richtigen Weichen gestellt werden.

Input durch erfahrene Teilnehmende

Im Namen des BMFTR begrüßte zunächst der zuständige Referent Dr. Lars Gerlitz die Gäste. Anschließend hieß auch Daniela Wirtz, Leiterin des Projektträgers Jülich (PTJ), die Anwesenden willkommen. Beide betonten unter anderem die Bedeutung, die der Koalitionsvertrag der neuen Regierung Innovationen und Innovationsökosystemen beimisst. Zukunftscluster und Forschungscampi seien beide mit Blick darauf gut aufgestellt.
Die erste Keynote des Erfahrungsaustauschs hielt Professor Stefan Schönberg, Mitgründer des Forschungscampus M²OLIE und Mitglied in dessen Lenkungskreis. Er gab einen Einblick in die Governance des Forschungscampus und die drei Säulen auf denen M²OLIE die Verstetigung aufbaut: 1. M²OLIE treibt die Entwicklung weiterer innovativer medizinischer Produkte und Dienstleistungen voran – die Innovationsplattform INSPIRE trägt maßgeblich dazu bei. 2. Im Universitätsklinikum Mannheim entsteht mit der M²OLIE-Klinik, eine Klinik der Zukunft, in der Ärzte Krebspatienten mit wenigen Metastasen an einem Tag diagnostizieren und direkt behandeln. 3. Mittels eines Franchisemodells vermittelt M²OLIE den Closed-Loop-Prozess aus der Klinik an andere interessierte Standorte. Außerdem betonte Schönberg die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Partner als Grundlage der geplanten Verstetigung des Forschungscampus M²OLIE. Eine Grundlage deren Bedeutung alle Rednerinnen und Redner im Verlauf der beiden Tage Erfahrungsaustausch unterstrichen.

In einer zweiten Keynote skizzierte Marco Wendel, Geschäftsführender Vorstand des Spitzenclusters Medical Valley EMN, den Weg des Clusters von der sprichwörtlichen grünen Wiese hin zu einem international anerkannten Innovationsstandort. Wendel unterstrich, wie wichtig es sei, eine wirklich gemeinsam mit allen Partnern abgestimmte Clusterstrategie zu verfolgen und auch bei der Weiterentwicklung mit allen Partnern im Gespräch zu bleiben.

In einer Podiumsdiskussion haben sechs Gäste unterschiedliche Finanzierungsmodelle und Strategien zur Verstetigung thematisiert. So erhebt nicht jeder Cluster Mitgliedsbeiträge, einige bekommen Zuschüsse vom Land oder aber das Clustermanagement ist im Rahmen einer Landesagentur verstetigt. Darüber – wie auch über unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit – diskutierten Dr. Tanja Benedict (Prokuristin InnovationLab), Günter Korder (Geschäftsführer it’s OWL), Anja Krätschmer (Leiterin Transformation e-mobil BW), Dr. Christine Neuy (stellvertretende Geschäftsführerin microTEC Südwest), Werner Pamminger (Geschäftsführer Business Upper Austria) und Stefan Uhlig (Deputy Director Silicon Saxony).

Praktische Workshops zu Verstetigung und Cross-Clustering

In mehreren Workshops, die einzelne Zukunftscluster und Forschungscampi organisierten und moderierten, erarbeiteten und vertieften die Teilnehmenden verschiedene strategische Aspekte zur Verstetigung. Sie diskutierten Geschäftsmodelle und Governance-Strukturen, die Bedeutung neuer Partnerschaften und wie es gelingen kann von der Politik vor Ort (im Land oder der Kommune) gesehen zu werden. In einer zweiten Workshop-Runde stand die Zusammenarbeit verschiedener Innovationsökosysteme miteinander im Fokus. Die Teilnehmenden diskutierten, wann und warum es sinnvoll sein kann auch mit anderen Clustern oder Netzwerken zu kooperieren. Auch die Grenzen zwischen Kooperation und Konkurrenz thematisierten sie dabei.

Der Erfahrungsaustausch hat bewusst viel Raum zum Netzwerken gelassen. So sind in den Pausen Pläne für neue Kooperationen und Zusammenarbeit entstanden.